Die Aktion „Post-Demokratie“ erblickt das Licht der Welt

Albert Einstein soll gesagt haben: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“ Ich gebe ihm recht.

Nach jahrelangem Engagement „auf der Straße“ gegen Ungerechtigkeit und für Frieden, stelle ich ernüchtert fest, dass der von der Politik eingeschlagene Kurs unbeirrt beibehalten wird. Die Kluft zwischen Bevölkerung und Politik sowie innerhalb der Bevölkerungsanteile Arm und Reich wird größer, während die politische Partizipation abnimmt. Sei es durch Desinteresse oder durch Ohnmacht. Die entscheidenden politischen Weichen werden nicht demokratisch, sondern wirtschaftlich gestellt.

Nicht nur deutschlandweit steigt die Anzahl an Protesten an [Quelle], es brodelt in den Bevölkerungen der Welt insgesamt. Die Corona-Politik hat der seit Jahren zu beobachtenden Entwicklung mehr als nur eine Schippe drauf gelegt. Mittlerweile werden Demonstrationen mit einer bestimmten Thematik im Vorhinein mit fadenscheinigen Begründungen nicht genehmigt. Oder wenn sie genehmigt werden und stattfinden, gibt es immer wieder den ein oder anderen, mit dem man nicht gemeinsam demonstrieren möchte. Die Bürger wurden erfolgreich durch Politik und Medien gespalten, sodass jeder jedem misstraut. Was also tun?

Postdemokratie ist ein Begriff, der seit den 1990er-Jahren in den Sozialwissenschaften vermehrt Verwendung findet, um eine aktuelle generelle Veränderung demokratischer Systeme zu erfassen. Grundthese ist, dass es einen Rückbau tatsächlicher politischer Partizipation gibt zugunsten einer lediglich demonstrierten Demokratie, indem z. B. Wahlen zu einem im Wortsinn formalen und tatsächlich folgenlosen Verfahren werden. Gleichzeitig nimmt der Wunsch nach Partizipation ab. Ideengeschichtlich gibt es zahlreiche Denker, die ebensolche postdemokratischen Tendenzen beschreiben, jedoch noch ohne die Begrifflichkeit zu nutzen, wie etwa Alexis de Tocqueville, Hannah Arendt oder Charles Taylor.

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Postdemokratie | Stand: 20.09.2021

Von der Postdemokratie zur Post-Demokratie

Die Idee, sich mit Briefen und Postkarten an Politiker und andere Einflusspersonen zu wenden und an deren Gewissen und Vernunft zu appellieren, ist nicht neu. Es gibt des Öfteren Aufrufe zu Protestbriefen, jedoch streut sich der Protest, wenn die Einen an den Gesundheitsminister schreiben und die Anderen an den Innenminister und wieder Andere schreiben an eine Gewerkschaft. Der gewünschte Effekt verpufft dadurch leider. Und diese Aktionen sind nicht für dauerhaften Briefprotest ausgelegt – Brief abgesendet, Aktion fertig.

Besser ist es, eine einzige Adresse gezielt zu bestimmten Daten mit Briefen zu beschicken. Wenn sich das Briefaufkommen dermaßen erhöht, wird es bemerkt werden. Die Poststelle des Bundestags kann die Briefe nicht einfach per Mausklick löschen.

Protestaktion für Jeden

Hierbei kann JEDER an der Aktion teilnehmen: Sowohl Kritiker der Corona-Maßnahmen, als auch die, denen die Maßnahmen noch nicht weit genug gehen. Auch Menschen, die nicht wahlberechtigt sind, wie zum Beispiel Minderjährige und nicht-deutsche Staatsbürger können hierbei mitmachen – anders als bei Wahlen.

Bei der Aktion „Post-Demokratie“ kann es auch keine Kontaktschuld geben. Jeder schreibt seinen eigenen Brief, ohne dass ihm oder ihr vorgeworfen wird, sich mit „den Falschen“ gemein zu machen. Der Briefkasten des Deutschen Bundestages ist für jeden gedacht.

Zusammenfassung der Vorteile

  • Jeder Mensch kann mitmachen: Egal welcher politischen Couleur jemand anhängt, egal welchen Alters jemand ist oder welche Staatsbürgerschaft jemand hat Briefkästen machen da keinen Unterschied.
  • Geringe Kosten: Das Porto für einen Standardbrief beträgt 80 Cent. Verglichen mit einer kostspieligen Anreise (inkl. Übernachtung) zu Demonstrationen ist das nur ein Bruchteil.
  • Keine Kontaktschuld: Demonstrationen werden gerne mit dem Argument delegitimiert, dass auch „die Falschen“ mitlaufen. Beim Briefprotest entfällt dieses Argument.

Ich weiß nicht, wie lange diese Aktion leben wird, aber durch die niedrige Teilnahmeschwelle kann man lange Zeit mitmachen. Für 10 Euro im Jahr kann man praktisch jeden Monat einen Brief senden. Wenn Du den Telegram-Kanal abonniert hast, wirst Du rechtzeitig vor der neuen Briefwelle informiert, wann der nächste Brief abzusenden ist. Schaue gern im Blog unter Ideen nach, wenn Du Inspiration für Deinen nächsten Brief benötigst.